Am 19.04. ergab sich die Möglichkeit, an einem Höhlen Schnuppertauchen im Schieferbergwerk Nuttlar teilzunehmen. Dazu ein kurzer Bericht.
Die Basis befindet sich am Ortsausgang von Bestwig. Sie liegt direkt an der Hauptstraße, ist leicht zu finden und es gibt genug Parkplätze. Der Zugang ist stark limitiert. Entweder eine Gruppe Schnuppertaucher oder echte Höhlentaucher pro Tag. Das erklärt sicherlich auch den Preis von 59,00 Euro pro Schnuppertaucher. Bei uns gab es an dem Tag eine Überschneidung mit einer Gruppe Höhlentaucher - wir haben uns aber nicht im Weg gestanden.
Nach der Anmeldung erfolgte eine nette Einweisung von Frank in das Bergwerk und seine Geschichte. Sehr ausführlich wurde dann besprochen, wie der Tauchgang ablaufen wird. Wir waren eine Gruppe von 12 Tauchern und wurden auf 2 Gruppen zu 6 Personen eingeteilt. Dazu wurde auch eine Reihenfolge in der Gruppe festgelegt (Nr. 1 – 6 je Gruppe).
Für das Schnuppertauchen sind einige Voraussetzungen zu erfüllen:
- gültige Tauchtauglichkeit
- gültige Tauchversicherung
- 2 getrennte Atemregler
- Trockentauchanzug (empfohlen)
- Frog Kick
Auf den Frog Kick wird großen Wert gelegt – und das zu Recht. Wer mit einem normalen Flossenschlag einmal Sediment in den Gängen aufwirbelt, versaut die Sicht für nachfolgende Gruppen nachhaltig. Das Sediment braucht ewig, um sich wieder zu setzen. Die Wassertemperaturen liegen zwischen 6 – 8 Grad. Die Jahreszeit ist eigentlich egal – im Berg scheint nie die Sonne. Auch ein Trocki ist dringen angeraten. Die maximale Tiefe beträgt 8 – 10 Meter. Es muss also nicht zwingend die 2 x 12er mitgenommen werden.
Von der Basis ging es mit den Autos noch ein kurzes Stück zum Eingang des Bergwerks. Dort wurde zusammen gebaut und angerödelt. Frank begleitet unsere beide Gruppen nacheinander. Die 2. Gruppe hatte also noch etwa 50 Minuten Zeit an der Oberfläche, sich das Bergwerk und die Landschaft anzuschauen.
Im Bergwerk
Durch den gelben Container geht es etwa 30 – 40 Meter runter zum Wasser. Es ist dunkel, kalt und glatt. Gerade mit schwerem Gerät gilt es, hier vorsichtig zu laufen. Hat man das Wasser erreicht, gibt es Plattformen, auf denen man sich dann noch die Flossen anziehen kann.
Im Wasser
Gruppe 1 ging zuerst ins Wasser. Vom Einstieg folgt man dem Stollenverlauf etwa 40 Meter weiter unter Wasser auf eine Tiefe von max. 5 Meter. Dann gabelt sich der Stollen und man kann nach links abbiegen um einen weiteren Bereich zu erkunden. Dieser gesamte Bereich und auch der Weg vom Einstieg bis hier ist nicht komplett geflutet. Man könnte also immer auftauchen und auch an der Oberfläche zurück schwimmen. Von der Stelle, wo sich der Stollen teilt, wurden wir einzeln (deswegen die Nummerierung 1 – 6) von Frank ein Stück in das Bergwerk geführt.
Man taucht nochmal ca. 40 Meter weiter in den Berg. Jetzt aber ohne Luft oben drüber. Man folgt einem Gang der sich am Ende öffnet und einen kleinen Einblick in diese riesige Unterwasserwelt bietet. Hier ist dann aber auch Ende für den normalen Sporttaucher und man tritt den Rückweg an. Die Maximaltiefe liegt bei rd. 8 – 10 Metern. Zurück an der Gabelung kann man sich entscheiden, nochmal in den Abzweig zu tauchen oder geradeaus zurück zum Ausstieg.
Fazit
Nach meiner persönlichen Meinung ein durchaus lohnenswerter Ausflug. Der Preis von 59,00 Euro mag auf den ersten Blick hoch erscheinen. Man muss aber den logistischen Aufwand sehen, der hinter diesem ganzen Projekt steht. Die Betreuung ist sehr individuell und professionell. Die Anforderungen sind hoch, aber berechtigt.
Man sollte seine Erwartungen aber nicht zu hoch schrauben. Solche Bilder wie von Björn Dorstewitz bleiben für den Schnuppertaucher unerreichbar.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, geführte Bergwerkstouren durch den nicht gefluteten Teil des Bergwerks zu buchen. Das lohnt sich auf jeden Fall und sollte bei einem Besuch ´mitgenommen´ werden – wenn man schon einmal da ist. Diese Führungen sind allerdings zusätzlich zu buchen.